Unsere Geschichte(wird bei neuen Mitgliedern angepasst)
Gott zum Gruße, lasset Euch preisen die Geschichte des Lager von Falkenhorst
Der Beginn
Mein Name ist Swenson von Falkenhorst und dies ist die Geschichte meines Lebens und meiner
getreuen Gefolgschaft.
Ich wurde als Sohn des Erzherzogs von Falkenhorst des Vaters auf der Burg Falkenhorst in der Nähe
von Stutengarten geboren. Wie es so Sitte ist, wurde ich schon in frühster Jugend im Kampfe
ausgebildet: Hoch zu Ross, zu Boden mit dem Schwerte oder auch von den Zinnen der heimatlichen
Burg aus. Einen großen Anteil an meiner Ausbildung nahm dabei mein Onkel, der dem ehrbaren
Orden der Templer angehörte.
Zu dieser Zeit war es auch, dass es mir gelang bei einem ritterlichen Turniere das Herz der schönen
Dorothea von Fuchsbiss zu gewinnen . Entgegen dem Willen ihrer Eltern, des Herzogs und der Herzogin
von Fuchsbiss, trafen wir uns wieder – doch ich greife der Geschichte vor.
Meine Eltern hatten nichts gegen die Verbindung einzuwenden. So war ich auch noch von Glück und
Zuversicht erfüllt, als ich meinen Pflichten gehorchend zusammen mit einer kleinen Truppe tapferer
Männer an den Grenzen unserer Lande patrouillierte. Wie groß war jedoch mein Entsetzen, als ich
nach dem Ablauf mehrere Tage heimkehrte und die heimatliche Burg abgebrannt, das anbei liegende
Dorf zerstört und die Felder versalzen vorfand. Mein hoher Vater war gefallen, in seinen letzten
Atemzügen meine arme Mutter verteidigend. Erstarrt vor Gram begruben wir die Gefallenen und
anschließend gab ich meinem Tross freies Geleit, dass auch sie nach ihren Familien sehen und sie –
so Gott will – vor solch Gräueltaten beschützen können.
Gebeugt von Gram, loderte in mir doch eine Flamme, die mit jedem verstreichenden Tage größer
und mächtiger wurde. Ich würde ausziehen, die Schuldigen finden und zur Rechenschaft ziehen. Und
wehe jedem, der sich mir in den Weg stellte!
Doch zunächst musste ich herausfinden, wer schuld an dem Verlust meiner Familie und meines
Stammsitzes war. So begann ich damit das zerstörte Dorf zu untersuchen. Als ich gerade eine der
ausgebrannten Ruinen betrat, trug es sich zu, dass sie über mir zusammenbrach und mich unter sich
begrub. Zu meinem Glück jedoch kamen zwei Menschen vorbei, die mich rufen hörten und sofort
befreiten. Es waren Keku und sein Lehrling Maku, die mich – lädiert wie ich war – versorgten und
gesund pflegten. Nach einer Woche da ich das Krankenbett hütete hatte sich bereits eine tiefe
Freundschaft entwickelt. Und nachdem meine beiden Retter meine Geschichte vernommen hatten,
beschlossen sie, sich mir anzuschließen und mir bei meiner Mission zu helfen.
Einige Zeit später, an einem regnerischen Abend suchten wir nach einem Ort an dem wir
Unterschlupf finden konnten. Wir wurden fündig als wir auf ein Holzfällerlager tief im Wald trafen.
Dort begegneten wir Alexander, der uns gastlich aufnahm und üppig bekochte. Nachdem er unsere
Geschichte gehört hatte, beschloss auch er sich uns anzuschließen, um neuen Herausforderungen zu
begegnen.
Erneut einige Tage später kehrten wir in einem Gasthaus ein. Der Wirt Bartholomäus und seine
Gattin Ella nahmen uns freundlich auf und versorgten uns mit Speis und Trank. Gerade da wir nach
dem üppigen Mahle in unseren Bette lagen und kurz vor dem Einschlafen waren, ertönte von
draußen Lärm: Waffengeklirre, Hufgetrappel und bedrohlich anmutendes Geschrei. Wir sahen hinaus
und fanden eine Gruppe von über zwei Dutzend Mannen, die sicher nicht in freundlicher Absicht
kamen. Da die Übermacht zu groß und wir (die guten Wirtsleute miteingerechnet) nur zu sechst
waren flohen wir durch eine Hintertür in den Wald. Ein letzter Blick über die Schulter verriet wie
wohl wir daran getan hatten. Das Gasthaus stand in Flammen und beschien flackernd die wild
umhersprengenden Reiter.
Zu unserem Glück hatten sie uns nicht bemerkt und wir entkamen in die Walddüsternis.
Bartholomäus und Ella schlossen sich uns am nächsten Tage an, noch bedrückt von dem Verlust ihres
Lebenswerkes.
Wir entschieden, dass das ständige herumreisen so nicht weitergehen könnte und wir beschlossen
uns ein Lager zu errichten – eines, dass man zwar leicht verlegen könne, dass aber auch Schutz bieten
würde.
Gerade als die ersten Befestigungen Gestalt annahmen, beschloss ich auszureiten, in der Hoffnung
Hinweise auf die Mörder meiner Familie zu finden. Mein Pferd, ein noch junges, unerfahrenes Tier
erschrak jedoch, aus mir unbekannten Gründen und warf mich ab. Wieder zu meinem großen Glück
befand sich eine hilfsbereite Seele in der Nähe. Lilith eilte mir zur Hilfe, brachte mich zurück zu dem
entstehenden Heerlager und behandelte mich dort – wesentlich erfahrener als Keku und Maku
Wochen zuvor. Ich beschloss die junge Heilerin unter meinen Schutz zu nehmen und sie schloss sich
uns nach einigem Überlegen an. Damit wuchs mein Gefolge um eine weitere Person – und es sollte
nicht die letzte sein.
Nur zwei Tage später, während einer regnerischen Vollmondnacht klopfte Birghitta an unser gerade
errichtetes Tor und bot ihre Dienste als Söldnerin und Bogenschützin an. Eine mehr als willkommene
Unterstützung.
Und nur wenige Tage später trafen Alexander und ich, bei einem Ausflug in die Nahe Stadt auf Cäcilia
Kerzenzieher, die nach einer neuen Anstellung und einem Sinn im Leben suchte. Und um uns ihre
Nützlichkeit zu beweisen, half sie uns gleich dabei die gekauften Lebensmittel in unser immer größer
werdendes Heerlager zu schaffen.
Der Umbruch
Im Laufe der nächsten Wochen sammelte sich weiteres Volk um mich, so dass unser Heerlager
bereits eine beachtliche Größe erreicht hatte. Hinzu kam, dass die überlebenden Bauern meines
Vaters zurückkehrten und damit begannen in der Nähe unseres Lagers ein Dorf zu errichten.
Dies war der Zeitpunkt, da mich ein Nachrichtenrabe meiner Geliebten Dorothea erreichte. „Mein geliebter Erzherzog, ich werde von meinen Eltern im Turm festgehalten und wie eine Dienstmagd behandelt. Mein Liebster, ich halte das nicht mehr aus. Befreie mich aus dieser Hölle!“
Sofort versammelte ich mein Gefolge und zog los, meine Liebste zu befreien. Um nicht unvorbereitet
zu sein, schickte ich Späher voran, die sich in den Landen derer von Fuchsbiss umhören sollten. Durch
sie erfuhr ich, dass meine Geliebte versucht hatte mit einer Dienstmagd zu fliehen, um mich zu
erreichen. Der Fluchtversuch war jedoch aufgedeckt, die Magd hingerichtet und meine Geliebte
eingesperrt worden. Nun gab es kein Halten mehr. Ich musste sie befreien, koste es was es wolle!
Und tatsächlich mussten wir für die Befreiung der Dorothea von Fuchsbiss einen hohen Preis
bezahlen. In der Schlacht verloren Bartholomäus und seine Frau Ella ihr Leben. Meine Retter Keku,
Maku und auch Lilith verschwanden spurlos – ich weiß bis heute noch nicht was aus ihnen geworden ist.
Doch hätten sie überlebt, hätten sie sicherlich einen Weg gefunden zum Heerlager zurückzukehren.
Doch ihr Opfer hatte sich gelohnt, das Ziel war erreicht und Dorothea frei. Auf dem Rückweg zu
unserer neuen Heimat gerieten wir jedoch in mehrere heimtückische Überfälle derer zu Fuchsbiss.
Überfälle, die weiteren Gefolgsleute das Leben kosteten, unter ihnen der Lagerkoch.
Trotz der Verluste schafften wir es uns der Angreifer zu erwehren und erreichten schließlich wieder
unser Lager.
Inzwischen waren die Befestigungen vollständig – wenn auch nicht mehr leicht zu verlegen, wie es
dem ursprünglichen Plan entsprochen hatte. Das Dorf war in meiner Abwesenheit weiter gewachsen
und zog sich nun auf beiden Seiten des Talbachs entlang, während das Lager auf dem Hügel darüber
thronte. Einige Zeit später, da gerade die letzten Verwundeten ihr Krankenlager verlassen konnten,
begegneten wir der Markt- und Kräuterfreu Martha, die sich in der Nähe des Talbachs ausruhte.
Freudig folgte sie unserer Einladung und beschloss schon bald im Lager zu bleiben.
Da wir noch immer keinen Ersatz für den Verlust unseres Koches gefunden hatten, schickten wir
Botschaften in die umliegenden, zumeist neu errichteten Dörfer.
Bevor eine dieser Botschaften jedoch Erfolg zeigen konnte, erreichte uns eine schauerliche Nachricht.
Ein Kurier hoch zu Ross berichtete von wilden Gestalten, gekleidet in Fell und behängt mir
Tierköpfen, die die weiter entfernten Dörfer überfielen. Die dort lebenden Bauern hätte bereits eine
Gruppe aus Freiwilligen aufgestellt, sich den Feinden entgegen zu stellen. Doch alleine würde sie
kaum mehr ausrichten können, als den Vormarsch der Fellmenschen zu verlangsamen. Ohne zu
zögern rüsteten sich daraufhin die Waffenkundigen unseres Lagers und eilten den tapferen Bauern
zu Hilfe.
Die Schlacht war lang und blutig, die Verluste groß, doch letztendlich waren unsere Bemühungen
erfolgreich. Der Feind war aufgerieben und in die Flucht geschlagen!
Nicht nur Bauern hatten dabei an der Seite meines Gefolges gekämpft, sondern auch wackere
Recken, die sich uns nach dem Siege anschlossen. Der Ritter Uwe von Nauen mit seiner Frau der
Kerzenzieherin Christin von Nauen, der tapfere Alexander Dolchstoß, seine Frau Laika von Avalon und
der furchtlose Florentin vom Amselbach.
Und dies sollte bei weitem nicht der einzige Zuwachs des Heerlagers Falkenhorst sein. Eines Morgens
kam eine Botschaft von einem der größeren Höfe in der Umgebung, dem Sonnenhof, in der Thorstein
Erikson seine Bereitschaft kundtat, sich uns anzuschließen, beim Ausbau des Lagers zu helfen und
unseren verstorbenen Lagerkoch zu ersetzen. Ich zog zusammen mit Birghitta los, um den Sonnenhof
einen Besuch abzustatten. Der Sonnenhof lag auf einer Anhöhe, nicht weit entfernt von einem Dorf.
Unterhalb der Anhöhe liegt das Bett eines Flusses, die Anhöhe selbst ist nur von einer Seite zu
erreichen und bietet einen hervorragenden Blick über die umgebenden Lande. Thorstein Erikson
begrüßte uns freudig und stellte uns seine Frau Astrid und die drei Kinder Otto, Friedhelm und Ella
vor. Ich gebe gerne zu, dass ich bei der Erwähnung des Namens Ella an die tapfere Wirtsfrau Ella
denken musste, die mir so treu zur Seite gestanden hatte, und ich beschloss alles zu tun, um dieses
Kind und seine Geschwister zu schützen.
Da die Lage des Sonnenhofes ausgezeichnet war und Thorstein bereits einige Befestigungen errichtet
hatte, beschloss ich das Heerlager hierher zu verlegen. Gesagt getan, und nur wenige Tage später
vollendeten wir die Befestigungen.
Der Winter kommt
Der folgende Winter war lang und hart und wurde von einer Seuchenwelle begleitet, die vielen guten
Männern und Frauen das Leben kostete. Als endlich der letzte Schnee getaut und sich das erste grün
hervortraute war mein Gefolge um die Hälfte geschrumpft.
Gerade als wir dabei waren die Gräber unserer Toten auszuheben, bemerkten wir eine Gestalt am
Rande des Gräberfelds. Aufgeschreckt von dem plötzlichen Erscheinen zogen wir unsere Klingen und
bereiteten uns auf einen Kampf vor. Doch die Gestalt hob die Hände in einer Geste des Friedens und
stellte sich vor. Es war Freya die Henkerin, die sich auf der Flucht fand und hoffte bei uns Sicherheit
zu finden. Sie bot mir ihre Dienste an und nach kurzem Zögern ging ich darauf ein. So kam es, dass
unser Lager nun auch noch eine Henkerin hatte.
Wenige Wochen später machte ich mit einer kleinen Truppe flussabwärts einen Jagdausflug, um
unsere Vorräte aufzustocken. Dabei traf Freya im Walde auf die Kräuterfrau Petrina, die ähnlich wie
wir dabei war ihren Vorrat aufzustocken. Freya lud Petrina und ihren Mann, den Wikinger Eric
Weißbart ein, die Nacht an unserem Feuer zu verbringen.
Im Wissen um den Nutzen einer Erfahrenen Kräuterfrau – insbesondere nach dem vermutlichen Tod
Liliths, suchte ich sie und ihren Manne zum bleiben zu überreden, was mir nach langen Gesprächen
auch gelang. So schlossen nun auch die Kräuterfrau und der Wikinger meinem Gefolge an.
Am nächsten Morgen entdeckten wir in der Ferne aufsteigenden Rauch. Besorgt, da sich dort eines
der neu errichteten Dörfer befand eilten wir hinzu. Das Dorf war niedergebrannt, ein Großteil der
Bauern ermordet. Als wir näher kamen, entdeckten wir die Überlebenden, die uns mit grimmiger
Mine und gezogenen Waffen erwarteten. Nach einigen Erklärungen erkannten sie jedoch, dass nicht
wir die Angreifer waren und erzählten uns was passierte. In der vergangenen Nacht seinen sie durch
Geschrei und Hufgetrappel geweckt worden. Einige der Männer eilten hinaus in die Nacht, um sich
den Angreifern entgegenzustellen. Nur wenige kamen zurück, unter ihnen der Freiherr von Draxl, der
den Gegenangriff führte. Ohne große Erklärungen abzugeben, fassten sie ihre Familien und flohen in
den Wald. Die Nachhut wurde dabei von dem Freiherren, der Kräuterfrau Rose von Fürst, sowie einer
durchreisenden Gauklerin gebildet.
Diese drei schlossen sich anschließend meinem Gefolge an. Der Freiherr von Draxl und Rose von
Fürst, in der Hoffnung die Täter zur Rechenschaft zu ziehen und die Gauklerin Aurora um die
Schirmherrschaft eines Adligen zu erhalten. Der Grund, weswegen sie seitdem unter meinen Schutz
steht und meine Farben trägt.
Ich hatte die Vermutung, dass dies dieselben Angreifer waren, die auch Burg Falkenhorst und das
Gasthaus von Bartholomäus und Ella zerstörten. Leider war der Angriff im Dunkeln erfolgt, so dass
niemand die Angreifer erkannte. Und so zog ich nach einigen vergeblichen Bemühungen die Herkunft
der Feinde herauszufinden mit meinen neuen Gefolgsleuten zurück zum Sonnenhof.
Die nächsten Wochen vergingen friedlich, doch dann kam mir ein seltsames Gerücht zu Ohren.
Es waren geflüsterte Gerüchte über ein dämonisches Wesen, welches
mit den Wölfen rennen würde. Und so begab ich mich aus Neugier – und entgegen dem Rat des
gesamten Bauernvolkes – in die finsteren Wälder, nach dem Wolfswesen zu suchen.
Auf einer kleinen Lichtung traf ich dann auf den vielgefürchteten Teufel des Waldes und besiegte
ihn dank langjähriger Erfahrung am Schwerte mit Leichtigkeit. Doch in dem Moment, in dem ich dem
Wesen den Todesstoß versetzten wollte, hielt ich inne. Vielleicht war es der bittende Ausdruck in
seinen Augen, vielleicht die Tatsache, dass es mir so leicht gefallen war es zu besiegen. Und so ließ
ich Gnade walten und kehrte dem Wald den Rücken.
Den folgenden Abend jedoch, kurz bevor ich mich am Feuer meines Nachtlagers zum
Schlafe niederließ hörte ich ein Rascheln im nahen Gebüsch. Aufgeschreckt ergriff ich mein Schwert
und suchte das naheliegende Gesträuch ab. Vergebens, was auch immer die Ursache des Geräusches
war, war fort. Und so ließ ich mich wieder zu Seiten meines Feuers nieder.
Dieser Vorfall wiederholte sich auch in der folgenden und auch der darauffolgenden Nacht.
Am vierten Abend schließlich, nicht mehr weit entfernt vom heimischen Heerlager, löste sich das
Rätsel.
Das Tier trat aus dem Gebüsch, hockte sich neben mich und starrte mit großen
Augen in die Flammen. Mit nicht minder großen Augen starrte ich es an, mehr überrascht als
erschrocken von dem plötzlichen Auftauchen und dem seltsamen Gebaren der Kreatur bot ich ihm
schließlich etwas von meinem Essen an.
Das Tier schnupperte daran, ähnlich einem Hunde, und fraß es mit denselben Manieren.
Anschließend rollte es sich neben mir zusammen und schloss die Augen.
Und seit diesem Tage gehört Das Tier zum Heerlager Falkenhorst.
Was es jedoch letzten Endes die heimischen Wälder verlassen ließ, ob meine Gnade oder
die Sehnsucht nach Menschen, das weiß nur Das Tier selbst. Da man es jedoch nicht immer nur das
Tier nennen kann, gab ich ihm den Namen Bestius unter welchem es ein treues – wenn auch nicht
manierliches Gefolgswesen wurde.